Auszeichnungen
Wer mit dem Aufenthaltsstipendium im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia ausgezeichnet wird, ist in der Regel bereits etablierter Künstler. Daher finden sich unter ihnen auch viele Künstlerpersönlichkeiten, die vor oder nach ihrem Aufenthalt in Bamberg weitere namhafte Preise erhielten bzw. erhalten. Eine Auswahl, nur um einen Eindruck zu verschaffen, geben wir hier:
In der bildenden Kunst zählen zu den weltweit bekanntesten Preisen z.B. der Goslarer Kaiserring, den Wiebke Siem noch während ihres Aufenthalts als Villa Concordia-Stipendiatin 2013/14 in Bamberg für das Jahr 2014 erhielt. Nominiert und auf der Shortlist gelandet für den renommierten Turner Prize war beispielsweise Luke Fowler im Jahr 2012. In Bamberg war er Villa Concordia-Stipendiat des Jahrgangs 2006/07.
Einen Nobelpreis für das Fachgebiet Musik gibt es nicht, doch als solcher gehandelt wird der Ernst von Siemens Musikpreis. Den zu diesem „Siemens Musikpreis“ zugehörigen Komponisten-Förderpreis erhielten mehrere Villa Concordia-Stipendiatinnen und Stipendiaten.
Zu den höchsten Auszeichnungen für Literatur zählt z.B. der Georg-Büchner-Preis. Unter den Villa Concordia-Stipendiaten erhielten ihn 1999 Arnold Stadler (Stipendiat 2004/05) und 2013 Sibylle Lewitscharoff (Stipendiatin 2011/12). Seit 2009 gibt es unter den „Villa-Stipendiatinnen und Stipendiaten“ sogar eine Nobelpreisträgerin: Herta Müller erhielt den Nobelpreis für Literatur ein Jahr nachdem ihre Zeit in Bamberg endete!
Im selben Jahr 2009 waren 6 Künstler aus Schweden in der Villa Concordia zu Gast – dem Land, das den Nobelpreis vergibt. Vielleicht ist es dieser Tatsache zu verdanken, dass seitdem eine gewisse Verknüpfung der Villa Concordia mit dem Nobelpreis im öffentlichen Gedächtnis nicht abreißen will: Ulrich Holbein, der als deutscher Schriftsteller 2009 auch zu den Villa-Stipendiaten zählte und als Kollege des schwedischen Autors Fredrik Sjöberg in Bamberg schrieb, wurde mehrfach als Anwärter für den Literaturnobelpreis auf dem britischen Portal für Wetten namens „Ladbrokes“ gepokert (2011 bis auf Platz 3!). Fredrik Sjöberg kam dann 2013 der Einladung auf die ersten Münchner Lyrik-Nächte – in Vertretung seines Freundes Tomas Tranströmer, Literaturnobelpreisträger 2011 – nach, ohne es sich nehmen zu lassen dabei ausdrücklich auf seine Zeit in der Villa Concordia einzugehen.
…und gibt es eigentlich auch Auszeichnungen für Künstlerhäuser als Institution? Wir haben keine gefunden (und erfahren gern mehr!), doch die Villa Concordia ist 2007 als „Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet worden!
Als ganz eigene Auszeichnung werten wir die Entscheidung des Ministeriums, die Direktion des Hauses seit 2010 an eine Künstlerin zu vergeben: Nora-Eugenie Gomringer wurde in den ersten 5 Jahren ihrer Amtszeit als Direktorin in ihrer Rolle als Künstlerin mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der Jacob Grimm Preis Deutsche Sprache und der Joachim-Ringelnatz-Preis. Inzwischen wurde ihr Vertrag unbefristet verlängert. 2015 gewann sie den Ingeborg-Bachmann-Preis!