Das Internationale Forschungskolloquium "Sprechen am Rande des Schweigens" erschließt (als erste umfängliche Tagung überhaupt!) das bisherige Gesamtwerk des Bamberger Poetikprofessors 2014: Peter Stamm. Der Schweizer Autor zählt zweifellos zu den bedeutendsten Stimmen der Gegenwartsliteratur. Seine Texte, mit denen er Feuilleton und Publikum gleichermaßen fasziniert, entwerfen scharfsichtige Analysen und Psychogramme unserer Jetztzeit. Peter Stamms Werk umfasst Romane, Erzählsammlungen, Theaterstücke, Hörspiele, Kinderbücher - und ist vielfach preisgekrönt, 2014 beispielsweise mit dem Friedrich-Hölderlin- Preis.
In rund 15 Beiträgen gehen renommierte Literaturwissenschaftler(innen), Theater- und TV-Schaffende, Übersetzer, Autoren und Lektoren aus fünf Nationen Peter Stamms facettenreichen Gegenwartsdiagnosen nach und loten insbesondere den Raum aus, in dem sich Stamms Texte beständig bewegen: die Grenzzone zwischen Sprechen und Schweigen.
Sein Schreiben ist geprägt von Lakonie und Sprachkürze, von Leerstellen und Ellipsen. Doch gerade zwischen den Zeilen, im Ungesagten und Unaussprechlichen, finden bedeutungsschwere Momente und Wendepunkte für die Hauptfiguren statt. In misslungenen, schweigsamen Kommunikationssituationen drücken sich Einsamkeit und Sinnsuche aus - beides Kernthemen in Peter Stamms Werk wie der Gegenwartsliteratur an sich. Der Autor wird ebenfalls anwesend sein, sich gemeinsamen Diskussionen über seine Texte stellen und zwei aktuelle Projekte präsentieren: eine Dramatisierung von "Agnes" und den Dokumentarfilm "Fordlandia - unterwegs wohin?".
Interessierte sind herzlich willkommen.